akustikbass, welches tonholz?

Oli Wan

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ich möchte mir demnächst von henning doderer einen stallion akustikbass bauen lassen. unschlüssig bin ich mir noch bei der auswahl des holzes.
standardmässig nimmt er zeder für die decke und padouk für zargen und boden, hals cedro mit ebenholzgriffbrett.
kennt sich jemand mit klangholz für a-bass bzw gitarre aus?
soweit ich inzwischen weiss ist für klassische instrumente fichte als decke und ahorn für zargen und boden standard. fichte mit sehr differenziertem ton, eher klar, während zeder wohl mehr den bass bringt (deshalb vermutlich die wahl). auch soll zeder den ton mehr "im raum entstehen lassen, gross klingen" während fichte direkt vom instrument "springt"
weiss jemand was über die klangeigenschaften von padouk und cedro?
jemand tips?
und ja; die suchfunktion hab ich natürlich benutzt, im internet hab ich auch gesucht, also bitte, keine tips in der richtung..[B)]
 
kontrabass.. das reizt mich auch ungemein, aber da müsste man wieder viel lernen, ganz neu anfangen, ich bin schon so alt..[V]
und ein theoretiker bin ich auch nicht gerade, eher ein praktiker und feelingmensch, geht das überhaupt mit kontrabass lernen?
aber zurück zum thema:
die beschreibungen sind schon recht gut, ersetzen natürlich nicht das hören, ist ja immer subjektiv, klar. der stoll den ich spiele ist so aufgebaut, fichtendecke und ahornboden+zargen. wenn ich den jetzt in der anderen kombination hören könnte wüsste ich es genau...
wie ist das denn überhaupt mit dem einfluss des holzes an welcher stelle, das wär mal interessant, also wieviel einfluss hat das holz des bodens und der zargen überhaupt? und der hals? beim stoll aus cedro, auch beim doderer standardmässig.
aber diese kontrabasssache...[:-P]
 
ich könnte mir schon vorstellen, dass es sehr viel mit tradition zu tun hat, mir scheint, eingefleischte kontrabassisten (vielleicht klassiker allgemein) sind da schon sehr traditionell. im kontrabass-forum, in dem ich mich mal umgeschaut habe, sind die texte teils doch schon richtig arrogant, vor allem, wenn mal einer nach akustik-gitarrenbässen fragt, was da an antworten kommen grenzt wirklich an beleidigung, nachdem ich das mal so gelesen hatte, hab ich beschlossen, da nicht zu posten oder so.
interessant wär halt das verhältnis vom soundanteil decke-boden+zargen und dann noch der hals. ich werd wohl mal den doderer fragen müssen, wollte halt einiges im vorfeld wissen um nicht so blöd dazustehen.
ist schliesslich eine recht teure entscheidung.
oder doch ein kontrabass...? [¦)]
 
Ich denke, der wesentliche Unterschied zwischen Kontrabasse und Akustikbass besteht in der Konstruktion (gewölbte geschnitzte Decke + Boden, Stegform, ...). Erst in zweiter Linie kommt das Holz ins Spiel, auch wenn ganz klar die verschiedenen Holzsorten eine Rolle spielen. Ich würde für einen Akustikbass Ahorn + Fichte nehmen, aber Hennings Holzauswahl ist auch ganz hervorragend.
 
@doc_guitar: ist schon klar, dass ein a-bass nicht so klingen kann wie ein kontrabass, aber in die richtung, so soundmässig?
also eher warm, rund, viel holz, nicht so gitarrenmässig.
kannst du denn was zum unterschied sagen, von hennings auswahl, also zeder und padouk, und dem klassischen, fichte und ahorn. wär ein guter anhalt, denn vom stoll her kenn ich ja das klassische beim a-bass.
 
Zitat:Original erstellt von: Oli Wan

@doc_guitar: ist schon klar, dass ein a-bass nicht so klingen kann wie ein kontrabass, aber in die richtung, so soundmässig?
also eher warm, rund, viel holz, nicht so gitarrenmässig.
kannst du denn was zum unterschied sagen, von hennings auswahl, also zeder und padouk, und dem klassischen, fichte und ahorn. wär ein guter anhalt, denn vom stoll her kenn ich ja das klassische beim a-bass.
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Es ist sicher so, dass ein A-Bass "natürlicher" klingt als ein E-Bass. Aber man sollte aufpassen, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Ein Grossteil der Tonformung kommt beim E-Bass immer noch von der Elektronik (incl. Pickups).

Zu den Hölzern: Fichte hat den Ruf, einen brillanteren Klang zu erzeugen als Red Cedar. Braucht allerdings eine längere Einspielzeit. Beim Korpus ist Padouk eine gute Wahl, die in Richtung Palisander geht, aber meiner Meinung nach etwas weicher klingt, während Ahorn einen ziemlich harten brillanten Klang hat. Cedro für den Hals ist ein relativ leichtes Holz, was wohl mehr für ein starkes Obertonverhalten spricht. Also zusammengefasst: Cedro am Hals = gutes Obertonverhalten, red Cedar + Padouk = weicher warmer Ton, in Summe sehr ausgewogen.

Meine persönliche Wahl mit Fichte und Ahorn kommt daher, dass beim reinen akustischen Spiel der A-Bass doch etwas sehr leise ist (besonders wenn der Eierschneider nebendran seine Powercords runterschruppt [):]), sodass das Mehr an Attack das kleine Plus bringt, mit dem der Bass dann noch zu hören ist.
 
@docguitar, danke erst mal für die antwort.
wie gesagt, die kombi fichte-ahorn kenn ich ja vom stoll, klingt wirklich sehr gut, kann ich sagen. der piezo ist passiv, keine klangreglung, das mach ich mit dem fishman pro eq platinum bass, sehr nützliches teil übrigens.
wenn ich das richtig verstehe, wird der doderer in standard-holzauswahl wohl eher einen weichen, dunklen klang haben, was ich mir durchaus sehr schön vorstellen kann. frage wäre für mich halt, ob man zb statt des padouks beim boden und zargen, vielleicht ahorn nehmen sollte, oder zum padouk für die decke lieber fichte, was diese mischung wohl soundmässig bringen würde, vielleicht einen recht warmen, bassigen ton mit dem richtigen kick härte? und wierum dann?
das cedro kenn ich schon vom stoll, das fühlt sich sehr gut an, der stoll-hals ist mein liebster, sehr angenehm. ein leichter hals ist beim akustikbass sicher recht günstig, von wegen ausgewogenheit, damit er richtig hängt. (wobei ich den stoll meist im sitzen spiele, passt auch stilmässig [:D] )
wenn ich es richtig verstanden habe, soll fichte eher direkt klingen, sehr präsent, und ceder eher einen klang im raum erzeugen, klingt gut, denke ich. verwirrungverwirrung....[:O!]
 
Keine Verwirrung, oli. Bis auf die Tatsache, dass Du den Klang der Fichte erst in 1-2 Jahren richtig hörst, hast Du das schon richtig verstanden. Da Du mit dem Stoll schon einen A-Bass in Richtung stärkerem Attack hast, würde ich beim 2. Instrument eher "in weichere Gefilde" gehen. Noch weicher wäre natürlich Mahagoni für Boden und Zargen, härter Bubinga oder Makassar Ebenholz. Die Mischung Fichte/Padouk ist auch eine gute Wahl, Red Cedar/Ahorn hab ich noch nicht probiert, hab ich auch noch nicht gesehen.
 
hier noch mal die links zu den beiden angesprochenen bass/gitarrenbauern:
http://www.stollguitars.de/
http://www.doderer-guitars.de/deutsch/bass/bass.html
ich dachte auch daran, dass eine andere kombi beim zweiten a-bass sicher interessant wäre.
mein stoll ist bundiert, der doderer soll fretless werden, sollte ich das in meine holzauswahl mit einbeziehen?
ausserdem spiel ich flatwounds auf meinen bässen, auf dem stoll thomastik jazz flats, doderer zieht die wohl auch auf.
ich bin wirklich sehr gespannt auf das ganze, das soll MEIN bass werden, ihr versteht.. [:-P]
 
hab jetzt wieder einiges gelesen, zu hölzern. ceder für die decke scheint mir mittlerweile schon recht passend zu meinen klangvorstellungen zu sein, der hals aus cedro kommt mir auch recht, nur noch der korpus...
ich hab interessantes über koa gelesen, da muss ich mal nachforschen.
eine gitarre mit diesem korpusmaterial soll für ihre grösse viel voluminöser klingen, mal sehen...[?]
 

so, hab gestern meine op hinter mich gebracht, nach den quälereien der letzten monate ist jetzt die belohnung fällig..[:-P]
sobald ich wieder kann, werde ich mal mit bitflip zu doderer fahren und ihn total nerven mit fragen und antesten..[):]
es grenzt sich langsam ein auf: korpus aus ostindischem palisander oder koa, decke aus zeder oder fichte.
welche zusammenstellung würde wohl passen? kontrabassig-soundmässig.
(nicht exakt, ist mir klar, aber in die richtung)
6 monate bauzeit, das wird eine laaaaaaaaange zeit..
 
ach, bei einem preis ab 2200€ machen die paar kröten mehr dann auch nichts mehr...[xx(]
wie klingt wohl koa mit fichte? hab gelesen, dass eine a-gitarre mit koa korpus irgendwie "grösser, voluminöser" klingt, andere schreiben von härter präziser, wieder andere von detailreich und warm, was denn nun?
klingt ja alles ganz gut. und dann im zusammenhang mit fichte..
oder doch mit ostindischem palisander, wie bei konzertgitarren?
[ooo]
 
mein stoll hat ja den "standard", also fichte +ahorn, klingt sehr präzise, detailreich. hinter dem schallloch angeschlagen sehr präsent, gitarrenbass mässig, am hals, so 20. bund schon in richtung kontrabass.
den will ich ja nicht unbedingt kopieren, aber halt soundmässig in die richtung, und da ist halt die frage, ob man für den kleineren korpus und die andere bauweise eines a-basses nicht auch andere hölzer nehmen muss, um in die richtung zu kommen.
palisander soll runder und mit sehr guter "projektion" kommen, ich erahne was das heisst.. koa könnte mit "detailreich und warm" die richtige ergänzung sein.
im mai werd ich wohl mit bitflip zu doderer fahren, wäre halt gut, wenn ich bis dahin eine genauere vorstellung hätte.
@letthegroovelive, konntest du schon deinen gitarrenbauerbekannten mal fragen? wär echt total gut, wäre sehr dankbar! [:-)]
 
also umso mehr ich mich mit dem thema beschäftige, desto klarer wird, warum der doderer diese holzauswahl getroffen hat, ist schon recht schlüssig. koa scheint wohl zu hell zu sein, mahagoni wohl auch eher, interessant wäre vielleicht noch wallnuss für den korpus, nicht vom aussterben bedrohte hölzer zu nehmen hat auch schon was für sich, und gut klingen soll es auch. bin immer noch für jeden tip dankbar, kann alles in meine überlegungen einfliessen. [:-)]
 
jeden tag neue aspekte: ich steh auf ebenholz! gefallen hat mir das schon immer, weiss nicht, feelingmässig, aussehen usw.
jetzt hab ich auch gelesen, dass es gutes holz für korpus sein könnte, das wär ja geil! also ebenholz oder african blackwood, schön schwarz, wow!
soll satte bässe und glitzernde höhen bringen, klingt gut, fragt sich dann nur, zu was für einer decke würde das passen...
 
Du kannst Dir Makassar - Ebenholz reinziehen, das könnte gehen (mit dem biegen und weiterverarbeiten mein' ich). Aber das richtig schwarze kannste dir abschminken, haste kaum Chancen beim Biegen.
 
ich hab aber einige gitarren gefunden, die einen korpus aus african blackwood haben, muss also gehen.
die decke natürlich aus fichte oder zeder, klar.
blackwood ist zwar auch nicht gerade günstig, aber hey, es soll mein instrument für die nächsten 100 jahre werden! [:D]
 
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