Aktive EMG pickups - Hi-Z instrument inputs or line-level (combo) inputs benutzen?

Whying_Dutchman

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Irgendwie habe ich heute ein SSL 12-Audiointerface bestellt – in einem Moment wusste ich nicht, dass ich es brauche, im nächsten Moment hatte ich eine Bestellbestätigung in meinem Posteingang. Das Übliche :-)




Es verfügt über 4 kombinierte Line-/Mikrofon-Eingänge und 2 Hi-Z-Instrumenteneingänge.

Welcher Eingang wäre ideal für aktive EMG-Tonabnehmer?
 
Die Pegel von passiven und aktiven Pickups liegen in der gleichen Grössenordnung. Ein aktiver Bass wird einen Hoch-Pegel-Lineeingang also kaum voll aussteuern können. Einen HiZ-Eingang schon, der ist empfindlicher und kann passive und aktive Pickups „bedienen“.

Die Unterschiede liegen in der Impedanz, also dem Wechselspannungswiderstand.

Einen HiZ-Pickup, der ja hochohmig ist, kann man ohne Soundverlust nicht an einen niederohmigen Line-Eingang anschliessen, einen aktiven niederohmigen Pickup schon, nur der Pegel passt nicht so gut.

Ein gutes Mischpult hat aber eine so hohe Verstärkung am Line-Eingang, dass der Anschluss eines aktiven Pickups klappen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, mein Missverständnis ist, dass mein alter Motu M4 instr/mic Combo EIngänge hat, der SLL 12 aber line/mic combo.

Hatte irgendwie gehofft, vier Eingänge für Instr zu haben. Jetzt habe ich "nur" zwei. Naja, kann sowieso nur einen Bass gleichzeitig spielen :-)
 
Ich habe mit dem SSL2 das kleine Geschwist von deinem Interface und nutze bei meinen Spector-Bässen mit EMGs und voll aufgerissenem Onboard-Preamp tatsächlich den Line-Eingang. Ich schlage recht hart an und da wird mir das Signal über Hi-Z zu heiß.

Am Ende dürfte es aber sehr egal sein, weil das Interface genug Gain für leise Eingangssignale hat und es bei aktiven Bässen ja auch keine Impedanzprobleme gibt.
 
EMGs und voll aufgerissenem Onboard-Preamp
Nur zu meinem Verständnis: mit "onboard Preamp" meinst du den aktiven teil der EMGs oder ne separate Elektronik?

Und: wie bist du zufrieden mit dem SSL2? Der SSL 12 ist ja quasi nur ne aufgebohrte Version, allerdings mit SSL 360, welches ich eigentlich nur für ein kleines Feature brauche.

Hätte lieber nen SSL 12 MK2, den es aber noch nicht gibt :-(
 
Zuletzt bearbeitet:

Nur zu meinem Verständnis: mit "onboard Preamp" meinst du den aktiven teil der EMGs oder ne separate Elektronik?

Ich meine die separate Elektronik des Basses. In meinem Fall EMG BTS und HAZ-Klone.

Und: wie bist du zufrieden mit dem SSL2? Der SSL 12 ist ja quasi nur ne aufgebohrte Version, allerdings mit SSL 360, welches ich eigentlich nur für ein kleines Feature brauche.

Hätte lieber nen SSL 12 MK2, den es aber noch nicht gibt :-(

Ich mag das SSL2. Es macht das, was es soll. Mir persönlich kommt das Layout entgegen, weil alle Anschlüsse auf der Rückseite sind. Die Soundqualität ist für mich ausreichend im Sinne von: andere in der Preisklasse klingen vermutlich genau so. Ich bin kein Technikexperte, aber von dem, was ich so lese, habe die Wandler in dieser mittleren Preisklasse ein sehr gutes Niveau erreicht und unterscheiden sich nicht mehr so wirklich.
 
Das BTS ist aber letztendlich auch "nur" ein aktiver EQ, oder? Ich nutze das einfachere VLPF ... sollte aber das gleiche Prinzip sein.
Bedeutet: ich müsste - genauso wie du - die hinteren Line Eingänge nutzen können!?

Ich mag das SSL2.
Finde das Design vom SSL 12 ehrlicherweise furchtbar. Komme aber vom Motu M4, der wunderschön ist, und vor Allem ein tolles Display hat.
Hatte aber dauernd ASIO Probleme (Knistern, Aussetzer), egal bei welcher Sampling Frequenz und Puffer. Auch im Safe Mode.
Mein Zoom AMS 24 hat am gleichen Notebook 0 Probleme!

Also, weg mit dem Motu, her mit dem SSL 12. Hatte den bestellt, als ich noch dachte, dass er 32 bit float kann (leider nur 32 bit integer).
Aber nachdem ich mich in das Thema SSL 360 eingelesen habe, dachte ich: cool!

Latenzprobleme hast du nicht (also, dein SSL 2)?
 
Vielleicht hilft ein bisschen Klugsch♥♥♥erei weiter? Am (Röhren-) Amp soll es gelegentlich den Wunsch geben, per Input-Gainregler wohldosiert in die Vorstufenzerre zu fahren. Wenn das sowohl mit einer Vintätsch-Telecaster als auch mit einer Hellraiser vernünftig funktionieren soll, muss mit Output-schwachen PUs eine gewisse Sättigung erreichbar sein und gleichzeitig für aktive Instrumente genügend Regelbereich / Headroom verbleiben - daher sind hier nicht selten zwei "High-Z"-Inputs für passiv und aktiv verbaut, bzw. ein entsprechender Schalter. "High-Z" sind sie aber, verglichen mit Line-ins, beide.

Am (reinen) Audio-Interface entfällt die obige Aufgabenstellung - das wandelt und übergibt das trockene, "cleane" Signal des direkt angeschlossenen Instruments.

Insoweit volle Zustimmung für die Ausführungen von @cfortner und @Masl, mit einer kleinen Einschränkung vielleicht:
Am Ende dürfte es aber sehr egal sein, weil das Interface genug Gain für leise Eingangssignale hat und es bei aktiven Bässen ja auch keine Impedanzprobleme gibt.
Ein gutes Mischpult hat aber eine so hohe Verstärkung am Line-Eingang, dass der Anschluss eines aktiven Pickups klappen kann.
... was aber oft auf Kosten von Rauschen geht. Wenn wirklich mal kein "High-Z" vorhanden / schaltbar sein sollte, würde ich eher einen guten (Pre-EQ) DI oder Line-Out reingeben, als den Input-Gain bis obenhin aufzureißen - zumindest, falls sowas ohnehin rumstehen sollte.

Hatte aber dauernd ASIO Probleme (Knistern, Aussetzer), egal bei welcher Sampling Frequenz und Puffer. Auch im Safe Mode.
Mein Zoom AMS 24 hat am gleichen Notebook 0 Probleme!
Du bist ja vom Fach, deshalb nicht gleich:tomatoes:, bitte: Du hast sichergestellt, dass der USB-Port am Notebook genug Saft im Output liefert? Anscheinend ist es gar nicht mal so selten, dass da gerade an mobilen Geräten - manchmal dokumentiert, manchmal nicht - unterhalb der Spezifikation rauskommt; bei C ist diesbezüglich ja eh Vielfalt angesagt. Eventuell kannst Du das im Energiemanagement der Hersteller-Software oder im BIOS des Notebooks einsehen / einstellen. Ich kenne aber auch Fälle persönlich, in denen der einzige "High-Power" (gemeint: spezifikationsgerechte) Ausgang nicht mal irgendwie gekennzeichnet war, sondern in der Bedienungsanleitung nachgelesen werden durfte...
Firmware (vom Motu), Treiber und (DAW-) Software sind aktuell, gelle? (Ich frage für einen Freund.)

apb T.
 
Du bist ja vom Fach
Nee, ich google auch nur alles vorher, damit ich hier schlau erscheine!

Der USB Port liefert genügend Saft - da hängen oft ganz andere Dinge(r) dran, die wesentlich mehr Power brauchen.
Ist ein Asus Zepherus 17 (GX703HR) mit nem sehr heftigem Netzteil, wegen der RTX3080 (die ich aber bei Audio Zeugs abschalte)...

Bei den USB Ports habe ich grunsdtzlich power save mode abgeschaltet, auch wegen anderer Anwendungen.

Und ich bin ein Sicherheits Fetischist .... bei mir ist grundsätzlich alles auf den neusten Stand.

Also PC-seitig ist alles ok. Habe sogar ein extrem gute USB Kabel dran. Power Conditioner an drei neuralgischen Stellen in der Wohnung (wo sensible Technik dranhängt). Also daran kann es nicht liegen, leider!
 
Das BTS ist aber letztendlich auch "nur" ein aktiver EQ, oder? Ich nutze das einfachere VLPF ... sollte aber das gleiche Prinzip sein.
Bedeutet: ich müsste - genauso wie du - die hinteren Line Eingänge nutzen können!?

Genau. Das sollte genau so klappen. Der Line-Eingang hat laut Manual eine Impedanz von 10 kOhm, HiZ hat 1 MOhm.

Finde das Design vom SSL 12 ehrlicherweise furchtbar. Komme aber vom Motu M4, der wunderschön ist, und vor Allem ein tolles Display hat.
Hatte aber dauernd ASIO Probleme (Knistern, Aussetzer), egal bei welcher Sampling Frequenz und Puffer. Auch im Safe Mode.
Mein Zoom AMS 24 hat am gleichen Notebook 0 Probleme!

Also, weg mit dem Motu, her mit dem SSL 12. Hatte den bestellt, als ich noch dachte, dass er 32 bit float kann (leider nur 32 bit integer).
Aber nachdem ich mich in das Thema SSL 360 eingelesen habe, dachte ich: cool!

Latenzprobleme hast du nicht (also, dein SSL 2)?

Ich bin gerade versucht "was heißt schon Latenz?" zu schreiben, aber das würde ausarten. :D

In kurz: die Latenz fiel mir bei den Sachen, die ich mit dem Interface mache, noch nie negativ auf.

Ich nutze das Interface privat und beruflich. Privat hängt es an einem Mittelklasse-Rechner. 16GB RAM, Ryzen 5 3600-Prozessor. Ich kann meine Bässe übers DAW-Monitoring und einer Handvoll Plugins laufen lassen und alles ist top. Geringe Puffergröße (tlw runter bis 32 Samples) und trotzdem läuft alles sauber. Beim Mixen ist die Latenz eh egal. Ich habe kein Outboard-Gear, über welches ich mixe. Experten könnten das hier sicherlich alles auseinander nehmen und mir widersprechen. :D Aber wie gesagt, in meiner bescheidenen Praxis war die Latenz nie ein Thema, weil gering.

Beruflich nutze ich das Interface an einem alten Laptop. Da könnte ich kein Monitoring über die DAW machen, weil der Laptop eine lahme Kiste ist. Aber muss ich auch nicht; dafür hat das Interface ja den Monitor-Mix. :-) In dem Fall würde mir die Latenz bei falschen Anwendungsfällen einen Strich durch die Rechnung machen. Aber das liegt nicht am Interface.
 
Der Line-Eingang hat laut Manual eine Impedanz von 10 kOhm, HiZ hat 1 MOhm.
Ich nutze bei drei Bässen diese "wilden" Kombinationen

- HH: 2x EMG 35TWX + EMG VLPF
- P/H: EMG PX + EMG 35TWX + EMG VLPF
- P/J: EMG P + EMG JX + EMG VLPF

Passt das? Hab da ehrlich keine Ahnung!

35TWX
1737039183099.png

PJX

1737039326291.png


P

1737039386825.png
VLPF
1737039246878.png
 
Der Line-Eingang hat laut Manual eine Impedanz von 10 kOhm, HiZ hat 1 MOhm.
Das sind gebräuchliche Standardwerte, wobei für das SSL 12 und dessen Line Input laut Datenblatt 15 kOhm Eingasimpedanz spezifiziert sind, wenn ich mich nicht verlesen habe.

Am 15 kOhm Eingang betrieben hat das Instrumentenkabel im Vergleich zum HiZ mit 1 MOhm eine bessere Störunterdrückung, zumindest theoretisch, und bei eher kurzen Verbindungsleitungen von nur wenigen Metern allemal nicht relevant.

Wenn die Ausgangsimpedanz der EMG's (oder welcher Ausgang welcher Elektronik auch immer) zu hoch ist, dann geht etwas Pegel verloren wenn am Line Eingang betrieben, allerdings ohne(!) jeglichen Soundverlust.

Der verfügbare "Headroom" bezogen auf Line Pegel 0dBu beträgt am Line Eingang 24 dBu dagegen beim HiZ sind es 14 dBu.

Der Ausgang einer 9V Batterie gespeisten Elektronik oder aktiven Tonabnehmer kann maximal bis zu ~12dBu Ausgangspegel "raushauen".
Oder anders ausgedrückt, bei Ausgangssignal an der Klinkenbuchse mit Line Pegel stehen am Instrumentenausgang sowieso schon nur +12dBu Headroom zur Verfügung.
Von daher schonmal egal welchen Eingang man nutzt, egal ob HiZ oder Line In. Wenn's übersteuert, dann Tonabnehmer oder Elektronik im Bass, aber nicht das SSL 12!

Mit 4 kOhm Ausgangsimpedanz verliert man am 15 kOhm Line Eingang -2dB an Signalpegel,
bei 2 kOhm Ausgangsimpedanz -1 dB Signalverlust

Angenommen mickrige 100 mV(rms) Ausgangspegel der EMGs bei EQ flat, dann erforderlicher Gain +17dB um das Signal auf Line Pegel 0dBu in der Aussteuerungsanzeige anzuheben. Der Gain Range des SSL 12 ist mit 17,5 dB spezifiziert. Sollte also gehen um selbst ausgangsschwache Pickups am Line Eingang auf "Line Pegel" 0dBu hochziehen zu können.
 
Ehm ... ja!?

Ich habe das noch mal nachvollzogen...

1737047177110.png

...und fasse zusammen:

- es ist eigentlich egal, welchen Eingang ich nehme
- hauptsache es übersteuert nicht

???
 

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