2 Pickup Wiring

[Hardrockracer]

HI,

ich hab an einem Bass die 2 Pickups laut einer im Netz verfügbaren Anleitung verdrahtet. Es handelt sich um eine Verdrahtung mit 2 Volumes direkt an die Ausgangsbuchse, also ohne Tonblende. Es handelt sich übrigens um passive Pickups. Funktioniert auch soweit. Aber, wenn der eine Pickup (Neck) voll aufgedreht ist, und ich den anderen (Bridge) langsam dazu drehe, habe ich folgenden Effekt. Bis kurz vor komplett geöffnetem Volume merkt man deutlich die Veränderung nicht nur in Bezug auf die Lautstärke sondern auch in Bezug auf den Sound. Wenn man das Volume dann ganz aufdreht, merkt man richtig, wie die Gesamtlautstärke ein klein wenig zurückgeht und auch der Sound dann geringfügig weicher (in Ermangelung eines besseren Wortes) wird. Kennt Ihr diesen Effekt? Kann man da was machen? Gibt es einen solchen Effekt z.B. auch beim Jazz Bass, der ja quasi so eine Schaltung (halt noch mit Tonblende) hat? Ich muss noch erwähnen, dass der Bridge PU ein ganzes Stück weiter von den Saiten weg ist. Ich muss da noch mehr Schaumstoff unterfüttern, dass der näher an die Saiten kommt. Keine Ahnung ob das damit was zu tun hat.

HRR

 

[allerbässt]

Pol den einen Pickup testweise mal am Poti um. Vielleicht wars das schon...

 

[tofi1]

Schau mal hier in Caddael's legendäre Schaltplan-Sammlung:

http://www.ak-line.com/medium/Bassschaltungen.pdf

 

[Hardrockracer]

Also im Endeffekt ist die Verkabelung so wie auf Cadfael's Zeichnung vom Thunderbird IV 1963-1969 nur ohne das Tone Poti. Und zur Info noch, es sind Humbucker.

 

[Ratterbass]

Ein Stück weit ist das normal.


Sind beide Potis voll aufgedreht, liegen die beides PU direkt parallel zueinander, wodurch sich deren Induktivität wie auch Gleichstromwiderstand vermindern. (Bei zwei gleichen PU halbieren sie sich). Bei gleichbleibenden restlichen Parametern bedeutet das weniger Output. Kann man schön beobachten bei Bässen mit Spulenwahlschalter. Bei seriell addieren sich die Impedanzen, wodurch der Output steigt. Single Coil sitzen in der Mitte zwischen beiden Varianten, da allerdings hier nur eine Spule auch tatsächlich "arbeitet", die Hälfte also fehlt, ist der Output vergleichbar mit dem der parallelen Verschaltung.



Mit der Änderung der Impedanz geht aber nicht nur eine Änderung im Output einher, sondern auch auch eine Änderung der Resonanzfrequenz des Tonabnehmers, sein Charakter ändert sich. Weniger Impedanz bedeutet eine höhere Frequenz. Je nach PU kann das bedeuten, dass er jetzt bissiger bzw. drahtiger klingt, weil die Hochmitten stärker betont werden oder aber dass die Frequenz so weit nach oben geschoben wird, dass der Resonanzpunkt kaum noch hörbar ist. Dann klingt der PU "steril" oder "weich", weil die stark betonten Hochmitten fehlen.

Gut möglich, dass letzteres hier der Fall ist.



Weiter ist zu beachten: durch die Überlagerung der beiden Spannungen aus den Tonabnehmern entstehen Phasenauslöschungen, insbesondere in den Mitten. Meist ist der Sound dann allerdings knackiger und nicht weicher. (Jazz Bass ist ein gutes Beispiel.)


Dass ein Tonabnehmer falsch herum angeschlossen ist, kann auch sein. Wären beide PU gleich laut, wäre der Sound sehr Bassarm und blechern. Ist einer der PU jetzt allerdings deutlich leiser (z.B. weil deutlich weiter von den Saite weg), kann es sein, dass das nicht so deutlich ausfällt und der Sound insgesamt nur "verwaschen" wird. Also vielleicht testweise mal den niedrigeren PU hochdrehen und schauen was passiert.