willeknille

bass... spiele ich nun seit 8 jahren. zugegeben: wirklich gut spiele ich bass erst seit, ja..., naja, also es gibt immer was zu verbessern, nicht wahr? es ist ja so: im herbst 2000 war ich mit einer querflötistin und einem gitarristen (beide nicht in einer band) einen kaffee trinken... beide hatten sich über musik unterhalten und da ich schon das eine oder andere mal eine gitarre in der hand hatte, meinte ich, "ja, musik würde ich auch gerne mal machen"... da bekam der gitarrist leuchtende augen und meinte, "ich bring dir mal bass bei". gesagt getan, er besorgte mir einen bass, marke marathon, passiv, fünf saiten. so weit, so unwissend: er gab mir einen monat bassunterricht und meinte: "so, wenn du das jetzt weiterübst, kannst du bass spielen", und so wendeten wir uns der gitarre zu - auf den bassunterricht komme ich aber später nochmal zu sprechen.

zur selben zeit fingen zwei freunde von mir an, songs zu schreiben, mit wandergitarrenakkorden und wie es der zufall wollte, erzählte ich, dass ich einen bass hätte - "ja dann lass uns doch mal zusammen was machen" - und das taten wir. den bass spielte ich damals über eine squier-10 watt gitarrencombo und ich versichere euch, dass da ein total unübertrefflich grandioser sound rauskam! und weil dieser sound so unglaublich gut war, kaufte ich einer freundin eine 60w peavey basscombo ab, damit das ganze dann auch endlich nach bass klang...

wir quälten uns drei jahre mit dem erlernen unserer instrumente und dem schreiben von songs herum. den unterricht hing ich auch bald an den nagel und den aushang "autodidakten suchen spackigen semi-professionellen schlagzeuger für gelegentliche, unverbindliche treffs" klebten wir an jede wand und fanden tatsächlich im jahr 2003 einen schlagzeuger!!! na so ein glück, sind ja schon mangelware, zumindest in dieser region der welt...

mit dem schlagzeuger zogen wir auch endlich in einen ECHTEN bandraum ein (vorher hatten wir lediglich in kellern und aufm dorf bei sturmfrei geprobt) und ich bekam meinen ersten richtigen amp!!! na gut, war nur geliehen: ein peavey-vollröhren top mit einer selbstgebauten 2x12er box @ 4 ohm ...

ja ja, dass ding klang wirklich gut, trotz dass ich einen marathon-bass spielte, der immer rauschte und knackte... und weil er rauschte und knackte und ein paar potis kaputt waren, kaufte ich mir neue potis und lötete die dran... danach rauschte und knackte er immer noch, zudem war nun ein tonabnehmer wackelig... ich denke mal es waren meine lötkünste! naja...

zu meiner bestürzung wollte der besitzer seinen amp bald zurück und ich musste mich nach was neuem umschauen... und weils damals wie ein gutes angebot klang und so aussah, als ob ich ein wirklich guten deal machen würde (warum ich das dachte weiß ich nicht, wahrscheinlich aufgrund von erheblicher unkenntnis) kaufte ich mir einen behringer bass-top... seitdem klang mein bass immer nach synthesizer, nachdem ich vorher den göttlichsten röhrensound hatte - was für ein abstieg!!!

mit dem sound nie zufrieden fuhren wir nach berlin um 4 songs aufzunehmen - kleiner einschub: wir haben melodic-punk-rock oder wie man das nennt gemacht - und dort nahmen wir den bass über den d.i. vom behringer mit dem signal aus den kaputten tonabnehmer, gespielt auf viel zu alten fender saiten auf - das ergebnis: mau... !!!

eigentlich wollte ich über den tech21 sansamp einspielen, der war aber zu diesem zeitpunkt noch nicht mit der post gekommen, erreichte mich dann aber nach den aufnahmen. die kleine kiste diente mir dann als vorstufe und mit ein paar tricks klang mein basssound dann auch wieder sehr nach röhre, wenn auch gefälscht (aber lieber diesen gefälschten röhrensound als den schlechten transistorsound).

die konsequenz aus den mäßigen aufnahmen war: ein neuer bass muss her! und natürlich die erkenntnis, dass man immer neue saiten aufzieht, bevor man aufnimmt.

doch mit dem neuen bass machte ich den zweiten fehltritt (der erste war der behringer amp): ich kaufte mir bei ebay einen epiphone embassy 5 made in china, passiv. zunächst war ich total begeistert, weil der viel besser klang als der marathon, sich dann aber als kuckucksei herausstellte - in anfänglicher euphorie blieben der riss am kopf und der schlecht sitzende hals unbemerkt. mit der zeit hoben die saiten immer mehr ab und irgendwann viel mir auf, dass der bass in den hohen lagen schief klingt. bei dem schiefen hals kein wunder, dass die oktavreinheit total daneben war!

also schraubte ich den hals ab und es kamen mir neben ein paar holzplättchen zwei verseppelte bohrlöcher entgegen und schrauben, die nicht das hielten, was sie versprachen - nämlich den hals! dann habe ich den hals mit dickeren schrauben versehen (und das nicht nur einmal, sondern sehr sehr oft!!!) und mit geringer bis starker gewalteinwirkung mit dem korpus verschraubt. ergebnis: tiefe h-saite immer daneben, alle anderen saiten soweit okay und bis der hals unter dem zug der saiten sich wieder langsam ablöste, konnte man den bass zwischenzeitig auch mal ganz gut spielen. der zug der saiten machte dann den riss am kopf auch immer größer und als es irgendwann nicht mehr ging, bin ich zu einem gitarrenbauer nach hannover gefahren und fragte ihn: "kannst du mir das reparieren!" und er sagte: "na klar kann ich dir das reparieren, aber die reparatur kostet mehr als der bass wert ist!" (betrübt guck und schnelle entscheidung fäll) dann ich: "kennst du einen guten second hand laden in hannover?" und er hat mich zu music corner geschickt wo ich mir meinen ersten aktiven bass gekauft habe, einen yamaha 5-saiter, grüner lack, goldene mechanik, was ja mal Ü-BER-HAUPT-NICHT meine farben sind, aber egal: das ding spielte sich brilliant und klang sehr sehr geil!!!

das erste mal in meinem leben war ich mit meinem basssound und dem instrument zufrieden, trotz fehlender röhre...

in der zwischenzeit hatte ich auch noch eine selbstgebaute 410er bass box aus den emaligen beständen von helmut hattler bei ebay ersteigert und auf der kiste spiele ich auch heute noch mit leidenschaft.

in der selben zeit zerbrach allerdings meine erste band und auf einmal stand ich ganz ohne musik da! shame! not good at all! in der aussicht, in aller bälde wieder was neues machen zu können, dachte ich, es wäre an der zeit, endlich mal den behringer gegen etwas vernünftiges auszutauschen und so besorgte ich mir das ampeg svt-1000 basstop, transistor mit röhrenemulation. nun ja, nach röhre klingt das auch nicht wirklich, aber es klingt auf jeden fall besser als der behringer. dazu kam dann noch irgendwann eine 115er bassbox.

bald tat sich eine neue band auf, mit 3/4 aus der alten band und hier ging es dann nicht mehr um punkrock sondern um metal/hardcore/screamo gemisch, diese band heißt noch heute habit vs. dream.

weil das alles immer mit zerre ist und obendrauf die bassläufe in der regel mit plec gespielt werden erschuf ich mit einem anderen schlagzeuger noch ein zweites projekt, dass dem bandkonzept der anderen band diametral entgegenstand: statt fertig geschriebene songs und bassläufe einzustudieren ging es darum zu zweit spontan songs zu entwickeln, nur mit bass und schlagzeug, diese band hieß partaye.

das war die zeit, in der ich mir das slappen beigebracht habe und durch so grandiose vorbilder wie fingersmoran bei youtube mir einiges abgucken konnte. es war auch die zeit, in der ich erkannte, dass der vermeintliche bassunterricht, den ich 6 jahre zuvor genommen hatte, kein wirklicher bassunterricht war, weil da von slappen keine rede war... es liegt vielleicht in der natur von gitarristen, den bass einfach als tiefere gitarre zu verstehen, was den eigenheiten des instruments allerdings nicht wirklich gerecht wird: ich behaupte der bass ist mehr mit dem schlagzeug verwandt als mit den gitarren, nur dass er den gitarren ähnlicher sieht! ich denke ihr wisst, wovon ich rede!

weil der yamaha für die metal-hardcore mische allerdings nicht böse genug klang, besorgte ich mir einen neuen bass, nämlich den musicman sub 5, der den yamaha nochmal klanglich übertraf... nun hatte ich zwei bässe, einen mit slapbaren saiten zum slappen und einen mit dicken bösen earny balls spagettis zum schnelle achtel auf der h-saite spielen (die songs sind in drop-h geschrieben)...

nach 6 monaten, neun songs und einem einzigen konzert trennten sich die wege von partaye und mir blieb habit vs. dream als band übrig. ich hängte mich nun vollends in die verbesserung des plec spielens auch wenn ich im grunde immer eine gewisse abneigung gegen plecs habe. nach problemen mit der suche nach einem zweiten gitarristen schafften wir es dann zu bisher zwei konzerten und machen zur zeit aufnahmen - diesmal mit viiiiiiiiiel zeit und so perfekt wie möglich.

viel habe ich schon erlernt auf dem bass, viel mehr habe ich allerdings noch vor mir. wer mir gute übungen für skalen empfehlen kann, bzw. weiß wie man die kunst des walking bass erlernt, dann bin ich für mails und hinweise offen und immer erfreut!!! ; )

das ist die kurzform meiner geschichte als bassist. perfektion habe ich noch nicht erreicht, aber ich versuche, mich kontinuierlich zu verbessern. wer was hören, bzw. sehen will, bei youtube stehen ein paar partaye videos drin und bei myspace einfach nach habit vs. dream schauen...

ahoi!