Anorexorcist

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Mein Lehrer hat DAS ULTIMATIVE Bass buch geschrieben... das is günstig, sind nur komplette Songs drauf. Ziemlich cool , für ANfänger als auch für Pros... is für jeden was drin und man lernt alle Techniken für ALLE MUSIKRICHTUNGEN (außer hip hop =P ) wer will, der meldet sich unter jag-stang@gmx.de also ich kanns nur empfehlen... ich spiel seit 4 monaten und bin schon in ner Band weil das damit so schnell geht... gute Steigerung mit immer ansteigendem Niveau. Außerdem gibt es immer eine easy und eine hard version... also zum eingwöhnen... insgesamt 2 Cds voll zum mitspielen. Besonders Fett:

5 SONGS ZUM BASS SOLO SPIELEN LERNEN, DAMIT AUCH MA EINER DEN BASSISTEN ANGUCKT!!!!




Also... jemand meinte ich soll ienen längeren Text schreiben... mir fällt aber nix ein... also fang cih einfach ma an ne Geschichte zu erzählen:

Leben und Leben Lassen

Das Wetter ist schön. Und es ist warm. Eigentlich schon ein wenig zu warm für diese Jahreszeit. Wo in anderen Jahren der guten, alten Zeit schon Schnee lag und die Kinder mit roten Gesichtern und halb erfrorenen Händen sich ihren Weg zur Schule mühsam und unter größten Anstrengungen bahnen mussten, schlendern sie heute in kurzer Hose, T-Shirt und vielleicht einer dünnen Jacke oder einem Pulli entlang und erfreuen sich ihres Lebens. Ja so ist das nun mal mit dem Wetter. Es wird immer wärmer und wärmer. Aber wie mit dem Wetter verhält es sich auch mit den Menschen. Sie werden immer wärmer und wärmer. Ihre Körpertemperatur bleibt gewiss immer auf einer konstanten Basis von 36,6°C. Doch ihre Gemüter erwärmen sich ständig. Sie schließen Freundschaften, verlieben sich, vertrauen einander und Sorgen dafür, dass es ihnen und den Menschen die sie ins Herz geschlossen haben, gut geht, was den meisten, die es wirklich versuchen, auch gelingt. Menschen helfen. Sie spenden. Sie unterstützen Projekte zur Förderung karitativer Einrichtungen. Ja, alles wird wärmer. Auf diese Weise hat sich der Mensch von einem blutrünstigen Menschenaffen zu dem zivilisierten Geschöpf entwickelt, das die ganze Welt einer unaufhaltlichen Seuche gleich befallen und nach seiner Vorstellung, ohne Rücksicht auf Verluste, geformt hat. Er hat Straßen gebaut in den trockensten Wüsten, er hat Häuser mitten im Regenwald errichtet, hat babylonische Städte aus dem Boden gestampft und lebt vergnügt an Orten, die so tödlich sind wie das pure Gift einer Diamant-Klapperschlange. Und doch, er entwickelt sich, verbreitet sich und drängt alles zurück, dass er nicht kennt oder sich nicht nach ihm richtet. Durch die Wärme, die Fähigkeit zusammen zu arbeiten, eröffnet er sich immer wieder neue Türen in Räume, von denen man dachte sie wären unbetretbar. Alles wird wärmer. Aber so geht es nicht immer. Der Mensch ist allen anderen Geschöpfen, zwar nicht durch Qualität, aber durch Quantität überlegen. Und das weiß er auch. Er wird überheblich, gierig und unbedacht. Wie durch einen Zufall, vielleicht sogar eine göttliche Wendung, ändert sich alles. Kälte. Eis. Eine Eiszeit. Gerade als es auf diesem Planeten schön warm war und die Vorgänger der Menschheit, die Dinosaurier, gut gediehen, kam sie. Sie löschte alles große Leben aus und packte die blaue Kugel in eine silberne Schicht aus kaltem Tod. Wie eine Reinigung des Planeten durch feste Wassermoleküle erlosch alles Leben das sich nicht schnell genug anpassen konnte. Eine tödliche Wüste aus Eis und Schnee entstand. Der Planet hatte sich mit dem Element aus dem das Leben kam auch wieder davon befreit. Doch, er hatte nicht alles ausgelöscht. Und so entwickelte sich wiederum neues Leben nachdem das Eis zu freundlichem Wasser geworden war. Eine neue Population entstand. Und langsam aber stetig riss der Mensch sich das Monopol unter allen Geschöpfen unter den Nagel. Doch noch ist es warm. Der Mensch gedeiht und ergötzt sich an banalen Dingen, die er sich selbst schafft. Jeder mag die Wärme und leistet auch seinen Teil um diese Wärme zu erhalten und zu mehren. Jeder produziert Wärme und gibt diese auch in gewisser Weise wieder ab. So bleibt alles im Gleichgewicht. Na ja, fast alles. Denn es gibt einen, für den das nicht zutrifft. Und weil er sich in dieser Sache nicht unbedingt einem Menschen ähnlich verhält, ist es schwierig zu sagen, ob es sich dabei überhaupt um einen Menschen handelt. Doch er wurde von einer ganz und gar menschlichen Mutter, in einem von Menschen errichteten Krankenhaus, in einer von Menschen errichteten Stadt geboren. Er wurde in von Menschen gewobene Tücher gewickelt, mit von Menschen künstlich hergestellter Milch gesäugt, von einem menschlichen Arzt untersucht und als tot befunden. Das war er. Das war es. Ein Paradoxon, eine Unregelmäßigkeit in der sonst so auf Normen und Normales, auf Routine und feste Abläufe von den Menschen geformten Welt. Denn egal was der Mensch tat, trotzdem konnte er nie die Natur beeinflussen und die Geburt einer solchen Person verhindern. Doch als ob sich Mutter Natur noch nicht sicher war ob die Menschheit schon für die nächste Reinigung bereit war, ward der Junge tot. Sie überließ das Schicksal der Menschheit den Menschen. Würde dieser Junge überleben, würde sie mehr von seiner Sorte auf die Erde schicken um diese gravierend zu ändern. Sollte er doch sterben, würde sich Mutter Natur ins Grab legen und ihr einmaliges Werk den Menschen überlassen, denn sie hatte nicht mehr die Kraft gegen die Plage der Menschheit mit ihrer destruktiven Entwicklung anzukämpfen. So schuf sie diese Unregelmäßigkeit und ließ sie sterben, noch bevor sie lebte. Doch die Ärzte, immer noch der Ansicht ein ganz und gar menschliches Kind vor sich zu haben, taten alles um den Jungen zu retten. Nicht wissend, dass das Kind ihr Verderben sein sollte, entrissen sie den Jungen dem Tod und legten ihn in einen Brutkasten. Dort wurde er genährt und aufgezogen bis er die Gestalt eines gesunden, etwas rundlichen Säuglings annahm. Er ähnelte einem Menschenkind sehr. Vielleicht lag das daran, dass er ein Mensch war. Denn genauso wenig wie die Menschen die Natur beeinflussen konnten, konnte Mutter Natur ein bereits vollendetes Werk wie einen Menschen beeinflussen. Sie konnte lediglich einen besonderen Keim in ihm pflanzen und für eine besondere Entwicklung seines Lebens sorgen, weil das Überlebensprinzip des Menschen auf Anpassung basiert. Er war die letzte Waffe Der Natur gegen die Menschheit. Den die Menschen ließen sich nicht von außen mit Wasser und Eis auslöschen. Also drang die Natur in die Tiefen des Jungen ein und verwandelte den kleinen Samen seiner Persönlichkeit in tiefes, letales Eis. Nicht bestimmt jemals zu Tauen, sondern alles zu zermalmen was ihm zu nahe käme. Sie stattete den Jungen mit besonderen Fähigkeiten, aber auch gewissen Flüchen aus. Er war sehr intelligent und scharfsinnig. Einige wenige Augenblicke mit einem Menschen reichten ihm schon in seinen frühen Jahren um einen Großteil seiner Psyche zu analysieren. Einige Worte mit ihm und er wusste wie es dem Menschen geht, was er in letzter Zeit erlebt hat und welche Ereignisse ihn in seinem Leben besonders prägten. Und alles was er jemals von einem Menschen erfuhr wurde bis auf ewig in seinen Gehirnwindungen eingebrannt, für den Fall das eine Analyse dieses Menschen in späterer Zeit noch einmal nützlich sei. Dies wäre jedoch so erschreckend für die Menschen, die sich doch in der wohligen Wärme des Vergessens wiegen, gewesen, das ihnen das Besondere in dem Jungen aufgefallen und als etwas Neues angesehen werden würde. Und wie es die Menschheit so pflegt, in jahrelanger Erfahrung, verdammt, vertreibt und verurteilt sie alles das ihr Fremd ist, oder zumindest fremd vorkommt. Und wenn es ihnen nicht fremd vorkommt, so wird es rasch vergessen, damit man es aus der puren Freude an Angst und Hetzte, verbannen kann. Und so lernte er bald seine Talente zu tarnen, was für sich selbst gesehen gleichfalls ein erstaunliches Talent ist. Denn es verlangt viel von einem Menschen ab, in der Freude die Trauer zu verbergen. Doch es verlangt ihm noch mehr ab, die Trauer mit Freude zu verbergen. Denn Menschen lassen sich beeinflussen, sie handeln impulsiv, emotional und reaktionär. Bei Trauer können sie nicht mehr klar denken. Tränenflüssigkeit sammelt sich langsam in ihren Augenwinkeln, als Folge eines Reflexes um den anderen Menschen seine Trauer, notfalls auch gegen den eigenen Willen, mitzuteilen, damit sie sich um einen kümmern und es einem besser geht. Wärme. Und weil man sich doch tief in seinem Inneren immer nach dieser Wärme sehnt, egal wie schlecht es einem geht, hat die Natur es so eingerichtet, dass einem geholfen wird. Denn wenn es auch egal ist wenn man seine Freude verbirgt, denn diese löst eine Bildung von Endorphinen aus, die von sich aus schon für ein beschwingtes, hervorragendes Gefühl der Freude und Euphorie sorgen, so wäre es bedrohlich seine Trauer zu verbergen. Verbirgt man seine Trauer, so verändert sich der Mensch tief in seinem Inneren. Er vereinsamt, wird depressiv. Die kleine Wärme-Fabrik in ihm versiegt. Doch bevor er innerlich abstirbt und verdorrt wie eine Blume der man das Wasser entzieht, so wird ihm doch entweder von den Menschen in seiner Umgebung geholfen, aus dem einfachen Grund der Erhaltung der Rasse, oder aber er erlöst sich selbst in einem letzten, suiziden Akt der Verzweiflung, um unbewusst die Menschheit von den Schwachen zu erlösen, damit nur die starken Menschen überleben, um noch stärkere Menschen zu zeugen. Dies ist eine Einrichtung der Evolution, denn ohne diese Form des Verhaltensmusters wäre die Menschheit mit ihrem schlechten Gehör, schlechtem Sehvermögen, schlechtem Geruchs- und schlechtem Tastsinn nicht in der Lage gewesen die Welt in dem Ausmaß an sich zu reißen, wie wir es heutzutage erleben können. Denn betrachtet man die Entwicklung des Menschen im Ganzen und vergleicht sie mit der der anderen Geschöpfe, so wirft sich doch recht schnell die Frage auf, warum es eigentlich er, der Mensch, ist, der die Macht über diesen Planeten hat. Was hat ihn dazu auserkoren diesen Planeten so zu beherrschen? Waren es seine scharfen Sinne? Seine besondere Fähigkeit im Umgang mit seinem Körper? Oder eine andere Besonderheit, die ihm Half diese Position zu besetzten? Wohl eher nicht. Tiger haben scharfe Krallen. Sie können einen Menschen ohne Probleme in Stücke reißen. Straußen haben eine starke Brustmuskulatur. Sie können dem Menschen mit einem Hieb ihres Schädels das Genick brechen. Wölfe haben viel Stamina. Sie können dem erschöpften Menschen nach einer kurzen Hetze gemütlich wie ein Kleinkind beim auspacken seiner Geschenke, die Kehle durchbeißen. Gorillas sind stark. Ein Schlag ihrer großen, starken Faust könnte einen Menschen zu einem blutigen Zellfaserfleck an der Rinde eines Baumstammes verwandeln. Und doch ist es der Mensch der wächst und die Städte bewohnt und nicht die Tiere, die im Einzelnen gesehen die eigentlichen Herrscher dieses Planeten sind. Aber wie hat es nun der Mensch geschafft an diese Position zu kommen? Er hat betrogen. Denn während alle Tiere sich mit ihren Talenten und ihrem Schicksal zufrieden gaben und sich dem Lauf der Natur und dem Kreis des Lebens fügten, so entriss sich der Mensch seinem Dasein als einfache Beute und betrog Mutter Natur um seine Stellung. Er nutzte die Ressourcen, die Mutter Natur ohne etwas zu ahnen zu einer Zeit schuf, als noch kein Herz auf diesem Planeten schlug, und richtete es direkt gegen die Schöpfung. Er baute sich Waffen, Häuser und Transportmittel und war somit, eigentlich unterlegen, in einer Gruppe und mit ein wenig Geschick den meisten Tieren, die er zu Gesicht bekam, überlegen. Dies hielt sich zu Anfang noch in Grenzen, doch als der natürliche Beschnitt der Menschheit durch die anderen Tiere wegfiel übersäte die Saat der Menschheit den ganzen Globus. Durch seine neuen Entdeckungen konnte er immer neue Entdeckungen machen, er erfand die Sprache, errichtete Weltwunder und entwickelte die Kultur.
Er lernte sich in eine Gruppe einzuarbeiten und immer das zu tun, was die anderen auch Taten. Sahen sie einen großen Mann, voll Wahrheit und Frieden und einer beschloss ihn nicht zu mögen, so schlug man ihn ans Kreuz und, schlimmer als jedes Tier, ergötzte sich an seinem Leid. Denn dies ist der weitere Unterschied zwischen Mensch und Tier. Das Tier empfindet keine Freude beim Töten. Es ist der pure Drang zu überleben. Tötet ein Mensch, vornehmlich noch seine Brüder, so hat er nichts des Skrupels, oder zumindest das Mitgefühl eines schnellen Todes. Er verwundet ihn leicht und erheitert sich an dessen Leid. Und dennoch, alles wird warm. Denn um diese Wärme mehren zu können, muss der Mensch die geringe Kälte, die sich in ihm anstaut, gezielt rauslassen. Meistens geschieht das dann, wie immer bei den Menschen, im Gruppenverhalten und alle stürzen sich auf ein Opfer, das starr vor Angst, gerade noch Mitglied der Gruppe, sofort ein Messer zwischen den Rippen, eine Kugel in seinem Magen oder einen Stein an seinem Schädel, ja vielleicht sogar einen leichten, säuerlichen Geruch von Zyklon- B vernimmt. Doch in den Meisten Fällen helfen sich die Menschen, manchmal nur um sich zu helfen. Und dafür sorgt der Reflex des Weinens. Und diesen Reflex konnte der Junge schon ohne große Mühe verbergen. Er zeigte seine Trauer nie. Natürlich, er weinte wie jedes Kind wenn ihm sein Spielzeug weggenommen wird. Doch während ein anderes Kind weint um sein Spielzeug zurück zu bekommen, so weinte er doch nur, weil er es so bei den anderen gesehen hatte, und er verstand bald das man mit diesem Weinen häufig seinen Willen durchsetzen konnte. Doch bedacht setzte er dieses Druckmittel nur selten ein, denn er hatte beobachtet, dass die weinerlichen Kinder einer Sonderbehandlung unterzogen wurden. Und dies wollte er ja nicht. Er wollte ja dass es den Anschein nahm, dass er warm sei. Doch würde er nie weinen, so würde er als leicht erziehbar gelten, vernachlässigt und ignoriert werden und sich so die Chance vertun an Macht zu gelangen. Den wer ignoriert wird, wird nicht geachtet; seine Meinung zählt nicht; er existiert nicht. Und so war sein ganzes Verhalten schön abgewägt, maßvoll und nicht allzu gehalten, denn dies wäre untypisch für ein Kind in seinem Alter gewesen. Denn jeder kennt das Bild von kleinen, herumtobenden Kindern, denen warm ist, die sich gegenseitig das Spielzeug klauen, die hinfallen, sich weh tun, anfangen Tränen zu vergießen und noch bevor die Erzieherin, nicht die Mutter, kommt, den Schmerz schon wieder vergessen haben. Hach ja, wie war doch dieses Gefühl in der Kindheit seinem Kummer, seinem Leid einfach freien Lauf lassen zu können, ohne Druck des anderen. Warum es wohl keine Selbstmorde bei Kindern gibt? Ja, denn einem Kind ist immer warm. Dafür sorgt seine Mutter. Sie packt es immer schön ein und achtet, dass es vor allen bösen Einflüssen der bösen Welt abgeschirmt wird. Andererseits geben sie ihre Kinder, ihr wichtigstes Hab und Gut, einziger Grund ihrer Existenz, in die Hände fremder Leute, nur weil ihnen die Gesellschaft vorschreibt, das sie die Kinder besser erziehen können als sie selber. Das dabei ein Großteil der Wärme auf der Strecke bleibt ist wohl belanglos im Angesicht der sozialen Pflichten die ein Jeder, vom Penner bis zum Arzt, vom Bettler bis zum Anwalt, vom Bauern bis zum Architekten, erfüllen muss. Wie wertvoll diese Pflichten sind hat nichts mit dem Vermögen, dass man in unserem ach so warmen Kapitalismus erwirtschaftet, in dem es keine Armut gibt, sondern mit dem sozialen Wert in der Gemeinschaft zu tun. So kann ein Bettler, der die Kinder zum eifrigen Lernen und pflichtbewussten Erfüllen der Hausaufgaben treibt um einiges wertvoller sein, als ein renommierter Anwalt. Und doch ist es der Anwalt der sich abends mit einem Weinbrand in seinen warmen Ledersessel setzt, das Kaminfeuer beobachtet, ein schönes Buch ließt und anschließend mit seiner 20 Jahre jüngeren Frau schläft. Doch in dieser Gesellschaft sind ein Großteil der wichtigen Aufgaben unbeliebt, ungeehrt und schlecht entlohnt. Und dennoch müssen sie erledigt werden. Wenn man als Kind etwas nicht tun wollte, fing man einfach an zu weinen. Fing er einfach an zu weinen. Doch dies geschah nicht sehr oft, denn er wollte den Eindruck eines fleißigen Kindes hinterlassen, denn die Fleißigen wurden bei der Spielzeugausgabe immer ein wenig bevorzugt. Und wenn man das Monopol bei den Spielzeugen hatte, so hatte man auch das Monopol bei den Kindern, denn man hatte die Macht über die Langeweile eines jeden zu bestimmen, zumindest so weit man die Spielzeuge ?besaß?, denn sie wurden ja nur verteilt und dann aufs Sorgfältigste wieder eingesammelt. So baute unser kleiner Freund sich schon in frühen Tagen ein kleines, aber fein kalkuliertes Imperium aus Lügen und Intrigen auf. Er ?ernannte? Vertreter und stellte mit scharfem Blick fest, welchen Leuten er vertrauen konnte und erkannte deshalb sofort jede Intrige die gegen in geplant wurde, schon im Keim. Aus diesem Grund blieb seine Ordnung bis zu seinem Austreten aus dem Kindergarten bestanden, geführt von der strengen Hand eines Kleinkindes. Eines besonderen Kleinkindes. Eines kalten Kindes, dem alle Warmen folgten. Und das nur weil er ihnen eine feste Form gibt, für sie das denken und vor allen Dingen die Verantwortung übernimmt, die kein Mensch vor sich und vor der Einrichtung Gott haben will. Es sei denn, er denkt, er sei Gott, aus welchen Gründen auch immer. Doch dieser Junge dachte gewiss nicht er wäre Gott; er viel zu intelligent um an solche theologischen Mythen zu glaube; ganz nüchtern sah er die Welt. Aktion-> Reaktion. Ohne Gott, ohne Schicksal, ohne höhere Macht. Die einzige höhere Macht, die es für ihn zu geben schien, war die Intelligenz des einzelnen. Denn wie Gott Moses zu seinen Taten durch einen brennenden Dornenbusch brachte, so war der Junge ein kleiner Gott im Kindergarten, denn jeder seiner Aktionen folgte eine Reaktion, entweder eines Einzelnen oder der ganzen Gemeinschaft des Kindergartens. So brachte er sie alle dazu, ihm nach der Nase zu tanzen; unbewusst natürlich. Denn es waren ja nur Kinder.
Der Junge merkte sehr bald, dass er anders war. Er war nicht so rau. Er war berechnend. Jede seiner Taten sollte einen bestimmten Zweck erfüllen. Und er hasste die Menschen. Dieser Hass war es, der ihn dazu verleitete, die Menschheit immer wieder zu entblößen, zu tadeln und zu kritisieren. So geschah es zum Beispiel eines warmen und sonnigen Tages, an dem ein schwacher Wind, nein, nur die Vorstellung, der Schatten, ein Geist einer eisigen Brise wehte, dass eine neue Person zu der Gruppe dazu kam. Und wie die Kinder, natürlich nicht die Erwachsenen, so sind, stießen sie es bald aus und das Kind verbrachte seinen zweiten Tag in völliger Einsamkeit, einsam und alleine mit seinem etwas veralteten, aus der Mode gekommenen Spielzeug spielend. Da dachte der Junge, es wäre an der Zeit sich seine Überlegenheit mal wieder vor Augen zu führen. Also beschloss er, wie Gott bei Jona, das Schicksal des Neuen zu wenden. Er besorgte sich ähnliche Kleidung, dasselbe, alte Spielzeug und erklärte den Neuen am dritten Tag zu seinem Freund, noch bevor er je ein Wort mit ihm gesprochen hatte. Und er ließ den Neuen entscheiden wer an diesem Tag das Spielzeug bekommen sollte. So stand der Neue bald auch in der Gunst des ganzen Kindergartens und dachte er hätte einen Freund gefunden. Doch sobald sich der Junge seine Macht bewiesen hatte, schlüpfte er wieder in seine Kleidung und nahm wieder seine alte Position ein. Dennoch, der Neue behielt seinen Einfluss und wurde durch diese menschliche Wendung vor seinem Schicksal als Außenseiter bewahrt und ihm wurde, zumindest für den Kindergarten, ein anerkannter Rang in der Rotte der Kinder zugesprochen. Und das auf den Willen des einzelnen, kalten hin. Und wie jedes Kind ging dieser Junge nach dem Kindergarten alleine nach Hause. Dort packte er seinen kleinen Rucksack aus und wusch die Brot-Dose. Dies waren seine Pflichten, alles was er tun musste. Zum Kindergarten gehen, unversehrt zurückkommen, seine Tasche auspacken und die Brot-Dose reinigen. Der Rest des Tages stand ihm zu seiner freien Verfügung. Und dies nutzte er auch. Er dachte nach. Er saß herum, döste oder schaute fern. Und während des Tages dachte er die ganze Zeit nach. Worüber er nachdachte? Über einfach Alles. Wenn er einen Vogel sah, dachte er, wie schön es wohl sein musste, ein solcher Vogel zu sein. Aber auch wie es der Vogel vollbrachte so zu fliegen. Dann wiederum das der Vogel eitel sei und alle anderen Geschöpfe, die durch die Ketten der Gravitation an diesen warmen Planeten gebunden waren, verspotte. Dann freute er sich immer wenn er einen toten Vogel sah. Auch dachte er wie es denn möglich sei, das ein Vogel überhaupt Fliegen konnte. Er war der Ansicht, dass dies eine gute Frage für seine Mutter wäre. Doch er vergaß, sie war nicht da. Er musste sich die Frage wohl merken damit er sie nicht vergaß. Vielleicht würde er es ja auch schaffen so zu fliegen wie ein Vogel? Und dann dachte er weiter nach. Über Dieses, über Jenes, über Manches, über Vieles, über Alles , über Nichts. Er dachte sogar über sein Denken nach und kam zu der Meinung dass kein anderer Mensch dachte. Sicherlich dachten sie nach, was sie sich wohl als Nächstes kaufen sollten, wo sie als Nächstes hingehen sollten. Doch Niemand, wirklich Niemand dachte wohl so intensiv. Niemand benutzte die filigranen Synapsen seines Gehirns so ausgiebig und unaufhörlich wie er. Niemand nutzte das unermessliche Potenzial, das in jedem Menschen, gefangen in ein Gefängnis aus Liebe und Sicherheit, entlassen bei Einwirkung von starker Angst oder Aggression, so berechnend. Und er dachte noch viel mehr, ja, man könnte sogar sagen, dass der Junge im Schlaf mehr dachte als Schüler im magischen Matheunterricht oder im pseudo- Religionsunterricht. Auf jeden Fall waren diese Gedanken die Gedanken eines alten Professors für Philosophie, nimmer die eines Kindes das jeden morgen seine Tasche packte, sein Brot schmierte, seine Mutter bat ihm die Schnürsenkel zu zubinden und dann halb hüpfend, halb laufend, den Weg in den Kindergarten auf sich nahm. Er hatte viel Zeit zum nachdenken. Nachmittags waren seine Eltern aus beruflichen Gründen fast nie da, was ihm ganz gut in den Kram passte, da sie ihn ja eigentlich nur vom Nachdenken abhielten. Auch ging er nie raus, mit seinen Freunden spielen, weil er dachte, dass es ziemlich primitiv sein musste, Burgen aus Quarzsand Bauen und Weichtiere Essen als seine Freizeitbeschäftigung zu nennen. So verbrachte er seine Tage, denkend und prägte seine Weltanschauung von Tag zu Tag aus. Und jeden Tag lernte er die Menschheit mehr zu hassen. Ob er dies wegen seiner Intelligenz oder seiner Prädestination tat ist unklar. Er erfuhr mehr über das qualvolle Abschlachten von Tieren, das Ausrotten diverser Rassen auf Befehl von profit-gierigen Geschäftsmännern, die Verschmutzung der natürlichen Ressourcen und Landschaften, die dem Mensch erst zu seiner Macht verholfen haben. All diese Dinge und viele andere, die jedem bekannt, von allen ignoriert sind und somit auch nicht stattfinden oder statt gefunden haben, mehrten den Hass ins unermessliche und er schmiedete schon im zarten Alter von 4 Jahren den Plan, all die Dinge, die die Menschen dem Planeten und seinen Bewohnern angetan hatten, an der Menschheit zu vergelten. Jetzt musste er nur noch einen Weg finden, wie er dies am brutalsten und kaltblütigsten anstellen sollte. Er war sich sicher dass er ihn finden würde, er hatte ja noch viele Jahre einer geschonten Kindheit, die der perfekte Zeitraum waren, über das infernale Ende der Menschheit nachzudenken. Das einzige was ihm jetzt schon bewusst war, war, dass er sich um diesen Plan durchzuführen, viel Respekt, viel Verehrung als auch eine große Schar Menschen brauchte, die bereit war alles für ihn zu tun. Das letztere war das einfachste, da die Menschen das Bedürfnis haben einem zu folgen, wie sie es schon oft in der Geschichte gezeigt hatten. Doch war er sich sicher, würde er sich, Bartwuchs hin oder her, niemals einen solch hässlichen Oberlippenbart wachsen lassen. Und somit fing er an, sein kleines Imperium schon im Kindergarten zu mehren und daraus einen Nutzen für seinen endgültigen Plan zu ziehen. Er übte und entwickelte seine Fähigkeiten. Und in nahezu allen Dingen erlang er eine gewisse Perfektion. Nicht diese makellose, künstliche Perfektion, sondern die kantige, ehrliche Perfektion wie sie zum Beispiel einige Frauen erlangen in ihrem Äußeren. Dabei ist es nicht wichtig, dass alles die perfekte Größe hat, sondern das alles perfekt zusammen passt. Langes, braun-rotes Haar; eisblaue Augen; ein offenes, freundliches Gesicht, in dem sich aber immer ein leichter Hauch von Angst, Kälte und Leid wieder finden lässt. Wenn seine Fähigkeiten die Gestalt einer Frau annehmen würden, würde sie bestimmt so aussehen. Denn seine Fähigkeiten waren etwas ganz besonderes. Nur das es sie nicht zum Guten, sondern zum Bösen nutzte. Auch übte er sein Denken. Wenn ihm irgendetwas unklar war, lernte er, nicht mehr nach der Antwort zu fragen, sondern sich diese auszudenken. Er dachte, was wohl die logischste Lösung war und vertrat diese Meinung auch bis ihn jemand vom Gegenteil überzeugte. Doch das passierte nicht oft. Denn das meiste was er sich aus den Gedanken zog, entsprach tatsächlich auch der Wahrheit. Also lernte er seinen ?Eingebungen? genauso zu trauen, wie er es bei seiner Intelligenz tat. Und als er seinen Eingebungen gerade so traute, dass er sie auch in aller Öffentlichkeit zu gebrauchen pflegte, klingelte es an der Tür. Er fragte sich, wer es sei. Der Postbote? Nein, es war schon zu spät. Seine Eltern? Nein, dafür war es noch zu früh. Eigentlich durfte er die Tür seiner eigenen Sicherheit zuliebe nicht öffnen, doch er widersetzte sich den Anweisung der Autorität; einer Autorität, die er sich nie ausgesucht hatte; und öffnete die Tür.
Siehe da, welch Überraschung. Es waren Kinder. Kindergarten Kinder. ?Seine? Kinder.
Doch was wollten sie? ?Hallo Melvin. Kommst du raus Spielen??
Spielen? ER? Und dazu noch in einer solch grässlichen Ausdrucksweise! Darauf würde er sich nicht herablassen. ?Nein, komm ich nicht?. Er knallte die Türe zu. Für ihn war diese Angelegenheit beendet. In seiner Euphorie über seine ?Eingebungen? hatte er vergessen die möglichen Konsequenzen seiner Taten zu bedenken und handelte zum ersten Mal aus einer Emotion heraus. Und obwohl es Hass, Verachtung und Wut war, so war es doch eine Emotion. Dies war einer der seltenen Momente gewesen an denen man sehen konnte, dass er doch irgendwie noch ein Mensch war. Und dies war ein gravierender Fehler. Denn am nächsten Tage sollten die Kinder die Mühlen der Gerüchte in Gang setzten und die sollten an ihm mahlen. Doch war er kein normaler Mensch und ließ sich unterkriegen. Er stellte sich dem Kampf gegen die Mühlen. Die Kinder erzählten sich: ?Hast du schon gehört? Der geht nie raus! Der wird von seinen Eltern gefangen gehalten!? und einiges mehr, dass sich in der kindlichen, noch völlig vorhandenen Fantasie wieder findet. Dieses Bedrückte ihn sehr, doch nicht weil er Angst hatte seine Freunde zu verlieren; sie waren eh nur wage gestalten die er bald wieder vergessen sollte; sondern weil er Angst hatte, das seine Tarnung aufflöge. Er überlegte, wie er dies am ehesten verhindern könnte, und kam zu dem Schluss, es sei das schlauste, den Kindern das Benzin aus dem Tank zu nehmen. Doch dafür wollte er erst am nächsten Tag sorgen. Er würde noch viel vorzubereiten haben...






2


Am nächsten Morgen, an diesem Morgen, ist er extra früh aufgestanden. Er hatte sich schon den ganzen Tag zuvor den Kopf darüber zerbrochen, wie er seinem integrativen Problem die Stirn bieten solle. Dabei ist er zu dem Entschluss gekommen, das es wohl das Beste sei, wenn man nicht aus der Gruppe ausgestoßen werden wolle, komplett in die Gruppe ein zutauchen. Dies hatte er nun vor. Er schmierte sich seine Brote und konnte sich ein leichtes, hämisches Grinsen nicht verkneifen, als er sich seinen wahrscheinlichen Triumph ausmalte. Zwar konnte er genauso gut scheitern, doch das würde er nicht. Sonst wäre Melvin nicht Melvin gewesen. Als Melvin mit seinen Aufgaben fertig war, verabschiedete er sich von ihr mit einem kalten: ?Schönen Tag noch, geehrte Mutter?, und ging zum Kindergarten; sein Vater war längst bei der Arbeit. Er ging die Straße entlang, hüpfte bei jedem vierten Schritt und die all-morgendliche Übelkeit, die ihn sonst packte sobald er einen Schritt in diese hässliche, dem Tod geweihte Welt setzte, blieb fern. Er war guter Dinge, dass der heute Tag gutes für ihn bereithielt. Ganz in Gedanken versunken, betrat er den Kindergarten und fing mit seinem täglichen Ritual an. Er betrat den Kindergarten, ging links durch die Tür. Dann hängte er seinen kleinen, warmen Fließmantel auf dem Hacken mit seinem Schriftzug auf und betrat die Klasse. Dann setzte er seine Maske auf und war ein Kind. Er setze sich zu den anderen, kramte in seiner Tasche, holte Papier und Stifte heraus und fing an zu malen. Doch während die Köpfe der anderen Kinder so leer waren wie die Konten des Staates, so war sein Kopf voll wie ein Schweizer Ziffernkonto. Er dachte nach und fragte sich wann die Kinder wohl wieder beginnen würden. Melvin war sich sicher, dass die Kinder, mit Beginn der Pause, auch wieder anfangen würden zu lästern und sich, den Menschen Typisch, die Mäuler zu zerreißen. Und genau als die kleine, warme Glocke den Einbruch der Pause signalisierte, bildeten sich kleine Scharen von Kindern. Er blieb sitzen. Er vernahm gewisse Gesprächsfetzen wie:?...ja der Melvin...hast du schon gehört... unmöglich...er geht nie raus.? Dies war das rote Tuch, das nur noch gezogen werden musste, um den Bullen in ihm zum Rasen zu bringen. Doch äußerte sich sein Adrenalinschub nicht da drin, dass er die Kinder verhauen wollte. Er wollte sie vernichten, langsam, qualvoll, von hinten erdolchen, ohne das sie es merkten, bevor der tödliche Schlag unausweichlich sein Ziel getroffen hatte. Doch dies würde noch eine gewisse Zeit dauern, wie ein Ei das seine Zeit braucht, im warmen Wasser hart zu werden. Er stellte sich zu den Kindern. Wie immer versuchten sie, das beste Spielzeug von ihm zu erhaschen. Aber diesmal hatte er kein Spielzeug mit. Er fragte sie, was sie diesen Nachmittag machten. ?Wir gehen zum Fluss. Der ist überschwemmt. Da kann man bestimmt prima spielen. Und Paul hat gesagt er hat dort einen toten Fisch gesehen...? ? ?Warum fragst du, du darfst eh nicht mit.? ? ?Genau, du kommst eh nicht mit.? ? ?Dich mag eh keiner.? Alle stimmten sie dem einen zu, der ihn als unbeliebt abgestempelt hatte. Doch dies hatte Melvin sich schon gedacht. Er war wegen diesem Sachverhalt stark betrübt, denn eigentlich wollte er dem Rudelführer gerade anbieten, die ganze Woche die Macht über das Spielzeug, den wertvollsten Rohstoff eines kindlichen Imperiums, mit ihm zu teilen. Diese Tatsache war dem Alpha-Tier nicht bewusst gewesen. Doch direkt als er dies in Erfahrung gebracht hatte, änderte er seine Meinung, geblendet von der waagen Possibilität einen Teil Macht abzuzweigen und vielleicht auch selber ein solches Amt zu bekleiden, wie es Melvin schon längst inne hatte. Doch würde Melvin dies niemals geschehen lassen. Dafür war ihm sein Einfluss viel zu wichtig. Doch um den Schutz seiner wahren Persönlichkeit mit seinem Schutzmantel aus Lügen und Intrigen garantieren zu können, wollte er dem ?Führer? der Kinder gerne die Illusion gewisser Macht übertragen, die allerdings so fein war wie eine Seifenblase. Und Melvin hatte die Nadel mit der er die Seife zerplatzen und den Jungen in die bodenlose Tiefe stürzen lassen konnte. Doch dies würde er nicht tun. Warum ein einziges Kind eliminieren, wenn er auch das ganze Volk auslöschen konnte? Er würde ab sofort alles ganz genau überdenken.
Von der Illusion der Macht geblendet sagte der Junge:,Naja, also...vielleicht... bist du ja doch nicht so übel wie wir dachten. Komm doch einfach um 3 Uhr zum Fluß. Wir treffen uns alle an der Gesamtschule direkt daneben. Meine Güte haben die ein Glück, jedesmal wenn das Wasser hoch steht, haben die keine Schule. Also wenn bei uns.. ? Doch diesem Geschwafel hört er nicht mehr zu. Er brauchte was er wollte. 3 Uhr, Fluß, Gesamtschule. Er wusste genau wo das war. Er war schon einige Male an dieser Stelle entlang gegangen, als er nichts weiter zu tun hatten und ihn gewisse Kopfschmerzen plagten, die er immer bekam, wenn er einige Tage das Haus nicht verlassen hatte und zu viel nachgedacht hatte. Denn ein Quäntchen frischer Luft konnte bei ihm Wunder bewirken,weil er sonst nur die trockene Heizungsluft einer kleinen Wohnung gewohnt war. Er Schritt wieder zurück zu seinem Tisch. Er hatte gerade einen kleinen Triumph errungen die Situation, die seine Tarnung bedroht hatte, erheblich de-escaliert. Er setzte sich hin. Er grapschte mit seinen kindlichen Patsche-Händchen nach einem roten Stift und malte Kreise. Es waren nicht wirklich gute Kreise.. eher ineinander geschlossenen Linien, die sich um einen Punkt drehten. Denn obwohl er hätte seinem Geiste nach wesentlich wertvollere Sachen zu Papier bringen können, so waren seine Hände nicht in der Lage dies umzusetzen. Er war einfach noch zu jung um gut zu sein. Doch dies würde sich ändern, es ist das einzige, das von alleine kommt, das man nicht verhindern, dem man nicht ausweichen kann, wofür man sich nicht anstrengen muss. Und genauso unausweichlich kommt der Tod. Zu Melvin, zu mir, zu dir, zu unserer ganzen Rasse. Und wenn wir so weitermachen wie bisher, wahrscheinlich auch zu einem Großteil der Tiere. Die Kakerlaken hätten wahrscheinlich die größte Chance zu überleben. Und so würde die, uns bekannte, dritte Population entstehen. Die erste, die auf Basis der Reptilien, wurde vernichtet. NIemand weiß genau wie, doch man nimmt an, dass dies durch einen Kometen-einschlag geschehen ist. Die zweite Population, auf Basis der Säugetiere, zerstört sich gerade selber in einem affektiven Anfall auto-aggresiver Kanibalität. Die vermeindliche dritte Population, die Insekten, sind nicht nur Lage in der natürlichen Umgebung zu überleben, sie strotzen auch noch in der atomaren Hölle, geschaffen von menschlicher Ignoranz, Rach- und Machtsucht, Gier und Eitelkeit, die uns schier unausweichlich in naher Zukunft bevorsteht und schon mit einem hämischen Grinsen nach unserem Leben lechtzt, vor lauter Gesundheit und freuen sich ihrer Existenz, die sich zwar nur aufs Fressen und Vermehren beschrenkt, aber konstruktiver ist als das Leben der Menschen, misst man die Konstruktivität an der Destruktivität auf. Doch da er noch ein kleiner Junge war, dachte er an alles und nichts, ans warme Wetter dieses schönen PLaneten, doch nur nicht an den Tod. Gerade als er anfangen wollte seinen dritten Kreis zu malen; es sollte ein Gelber werden ; bimmelte die warme Glocke. Eigentlich war nur die Pause zu Ende, aber heute durften sie alle früher nach Hause gehen. Die Kindergärtnerinnen- und Gärtner wollten geschlossen zu einer Veranstaltung gegen Rechtsradikalismus. Da die Eltern dies befürworteten, hatten die Kinder an diesem Tag früher aus. Das passte gut, denn seine Eltern wussten nicht das er früher gehen durfte. So konnte er seine Pflicht bei den Kindern einhalten, ohne auch nur seine Illusion bei den Eltern zu beeinflussen. Die wussten nämlich nichts von dem Auslfug. Er zeigte ihnen nie die Zettel. Doch im Grunde waren sie auch froh drum, wenn er sie nicht noch mit seinen Problemen belästigte. Sie waren ja schon viel zu beschäftigt, sich Probleme zu schaffen und dann über die Lösung dieser zu diskutieren.Trotz Allem er hatte noch eine Stunde bis zu ihrem Treffen. Was sollte er bloß tun? Er wusste es nicht. Um ein Treffen mit solche Kinder abzuhalten bedarf es keiner weiter Vorbereitung als einfach nur da zu sein, warm und lebend. Wie Gott einen schuf. Jedoch kam er sich nackt und unwohl vor, so ganz ohne eine Vorbereitung, ohne den anderen einen Schritt voraus zu sein. Also, um sein Gewissen zu beruhigen, ging er schonmal zu der Stelle des Treffpunkts. Er könnte ja noch lokalen Gegebenheiten überprüfen. Es dauerte keine 10 bis er an der Stelle am Fluss angekommen war. Er bleib dort stehen als würde er eine Übernatürliche Eingebung bekommen, am Boden festgewachsen, mit seinen Augen hecktisch in der Gegend herumschauend. Doch da war nichts übernatürliches, er analysierte einfach nur akribisch seine Umgebung und was in ca. 50 min die Aufmerksamkeit einer ganzen Kinderhorde auf sich ziehen konnte. Er blieb ungefähr 10 min in dieser Stellung bis er, ganz plötzlich, als hätte jemand den ?On?-Schalter gedrückt, geradewegs und hastig richtung Osten, also genau vom Fluss weg, eilte. Er hatte sich die ganze Umgebung eingeprägt und alles gesehen was es zu sehen gab. Für ihn war diese Stelle somit bedeutungslos. DOch tat er jetzt etwas ganz neues. Er stellte sich vor er wäre ein Kind und würde dort hinkommen. Was würde es wohl tun? Darüber dachte er nun nach. Ein toter Fisch... rumpieksen. Überlutung...diverse Objekte ins Wasser werfen. Angespültes Treibgut... finden und je nach dem behalten oder wegwerfen. So dachte er nach, bis er jedem Objekt am Treffpunkt eine vorbestimmte Reaktion zugewisen hatte. Dafür brauchte er genau 15:47 min. Ziemlich lange, doch muss man berücksichtigen, dass er dies zum ersten mal tat. Als er fertig war, fühlte er sich gleich viel wohler und sicherer, als ob ihm jemand seine alte Kuscheldecke gegeben hätte, nur das er keine Kuscheldecke besaß (er hatte noch nie gekuschelt, geschweige denn den Drang dazu verspürt. Für ihn war es sentimentale Zeitverschwendung.) besaß, sondern in gewisser Weise einen psychischen Tarnumhang, der ihn vor allem Guten beschützen sollte und den er sich selber, je nach bedarf, neu stricken und flicken konnte. Ja, damit fühlte er sich richtig behaglich und stark genug, es mit allem Neuen aufzunehmen.

MaD